Mittwoch, 12. August 2009

1. Woche

Jetzt bin ich schon 1 Woche hier und vermisse eigentlich nichts. Bis auf meine Bequemlichkeit und meine "private" Privatsphäre. Mein Spanisch wird derweil immer besser und bald können die Leute nicht mehr über mich sprechen, ohne dass ich ALLES verstehe :-)! Aber noch sind für mich die Späße in der Klasse rätselhaft, weil ich eben nicht verstehe, worüber die anderen immer lachen. Mein Tagesablauf ist hier total anders... Aufstehen: ca. 7-7.15 Uhr (viel zu spät..., hihi... ), sehr kleines Frühstück, in der Schule gibt's in der Pause "facturas" (selten esse ich in der Schule), um 1-2 Uhr gibt es dann Mittagessen, danach haben wir nochmal Unterricht oder wir gehen einfach raus. Am Nachmittag ca. 4-6 Uhr isst man dann noch etwas, z.B.: masitas, pan y manteca, jamón, chocolatada... und noch mehr. Jederzeit bietet sich die Möglichkeit etwas zu essen. Dann, am Nachmittag mache ich Hausaufgaben, im Moment noch abschreiben und um 10-11 Uhr gibt es Abendessen. Danach gehe ich meistens bald schlafen, weil ich sowieso am nächsten Morgen in der Schule wieder einschlafen könnte. Als "Schuluniform" trage ich ein weißes "Kittelkleid", so hässlich ist es gar nicht und man kann auch seine eigene Kleidung darunter tragen. Es ist sehr chaotisch und auch wenn die Stunden lang sind, wird sehr wenig gearbeitet. Vergleich: für eine Aufgabe in Mathe wird hier eine Viertelstunde oder noch länger eingerechnet; in Deutschland vielleicht fünf Minuten. Mit dem Lehrer hat man ein freundschaftliches Verhältnis und erzählt mit ihm über Privatthemen, manche umarmen den Lehrer auch manchmal. Die Schulleiterin ist jedoch sehr streng. Die Schüler sind laut und prügeln sich oft, essen Kaugummi im Unterricht, stehen auf und schreiben ihren Namen an die Tafel und schieben ihre Tische zusammen, wie es ihnen gefällt. Nicht, dass mich das besonders stören würde, es ist einfach sehr anders als in Deutschland auf "meiner" Schule. Und ich bin sowieso "Deutschland" und muss von allá erzählen. Ich bin immerhin froh, wenn die anderen mit mir reden, was sie auch tun. Nur liegt es manchmal an mir, dass ich nicht antworte oder es einfach nicht kann. Viel schaffe ich hier auch nicht zu schreiben, weil ich das mich die ganze Zeit zurück nach Hause bringt. So langsam fange ich jedoch an mich einzugewöhnen, aber es stimmt wirklich: wenn man mit dem Flugzeug zu schnell reist, kommt die Seele nicht so schnell mit und man muss auf sie warten... (oder so ähnlich :-)). Und ich bin mir auch nicht sicher, ob meine Schwester mit mir und der neuen Situation zufrieden ist...

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